BBW-Landesfrauenvertreterin trifft frauenpolitische Sprecherin der CDU
Im Fokus: die Evaluation des Chancengleichheitsgesetzes
- Foto: BBW Die BBW-Landesfrauenvertreterin, Heidi Deuschle, traf sich zum Gespräch mit der frauenpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Isabell Huber (im Bild rechts) und ihrer Vorgängerin Christine Neumann-Martin.
Nur wenige Wochen nachdem die neue Landesregierung und der neugewählte Landtag die Arbeit aufgenommen hatten, startete Heidi Deuschle, die Vorsitzende der BBW-Landesfrauenvertretung, im Juli eine Gesprächsoffensive mit den frauenpolitischen Sprecherinnen der Landtagsfraktionen. Die letzte im Reigen der Gesprächspartnerinnen war am 28. Juli 2021 Isabell Huber, die frauenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion.
Isabell Huber ist seit 2019 Mitglied des Landtags. Nach der Konstitution des neuen Landtags folgte sie im Amt der frauenpolitischen Sprecherin auf Christine Neumann-Martin, die diese Funktion in der vergangenen Legislaturperiode eine Zeitlang innehatte.
Gegenüber Isabell Huber hat die Vorsitzende der BBW-Landesfrauenvertretung die aus Sicht des BBW zu behebenden Schwachstellen im Chancengleichheitsgesetz angesprochen. Dabei hat sie auch beschrieben, wie die Umsetzung dieses Gesetzes an der Basis aussieht und was die Ursache für die stetig auftretenden Probleme ist. Die CDU-Politikerin zeigte sich vertraut mit der Thematik. Sie komme aus dem kommunalen Bereich, sagte sie erklärend. Zugleich räumte sie ein, dass dort Chancengleichheit möglicherweise einen höheren Stellenwert habe als in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Da gelte es bei der Evaluation des Gesetzes Defizite auszuräumen.
Die Ausdehnung des Chancengleichheitsgesetzes auch auf die Bereiche Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sehen die CDU-Politikerin wie auch die Vorsitzende der BBW-Landesfrauenvertretung kritisch. Kritisch bewertet haben beide auch, dass es weder eine Stufenvertretung für die Beauftragten für Chancengleichheit gibt noch die notwendigen Regelungen im Landespersonalvertretungsgesetz (LPVG). Zusammenfassend forderte Heidi Deuschle, dass alle diese Aspekte bei der jetzt stattfindenden Evaluation des Chancengleichheitsgesetzes zu berücksichtigen seien.
Ein weiteres Thema der Unterredung war die Mütterrente. Deuschle verwies auf die Generation, die trotz schwieriger Rahmenbedingungen die Doppelbelastung von Familie und Beruf auf sich genommen habe. Ihre Kritik daran, dass die Landesregierung diesen Frauen ein Adäquat zur Mütterrente verweigere, samt der Erläuterung, dass dies von den Betroffenen als mangelnde Wertschätzung wahrgenommen werde, ist bei der CDU-Politikerin angekommen.
Die Work-Life-Balance spielt in der Arbeitswelt eine zunehmend wichtige Rolle. Bei der Jobsuche legen heutzutage qualifizierte Bewerber nicht nur Wert auf ein gutes Gehalt, sondern auch auf passende Rahmenbedingungen. Besonders wichtig ist ihnen dabei beispielsweise die Arbeitszeit. Deshalb drängt der BBW auf eine schnelle Einführung von Lebensarbeitszeitkonten, zumal die Landesregierung voraussichtlich weiterhin an der 41-Stunden-Woche im Beamtenbereich festhalten wird. zu beenden. Auch zu diesem Themenbereich haben sich Heidi Deuschle und die frauenpolitische Sprecherin der CDU ausgetauscht. Isabell Huber zeigte Verständnis für die BBW-Forderungen und räumte auch ein, dass die Arbeitszeit, aber auch zeitgemäße Arbeitszeitmodelle ein entscheidender Faktor zur Attraktivitätssteigerung im öffentlichen Dienst sei.