Hauptversammlung der dbb Bundesfrauenvertretung in Berlin
Im Fokus: der Bundeskongress 2020
Am 27.September 2019 haben sich die Mitglieder der Hauptversammlung der dbb Bundesfrauenvertretung zu ihrer Sitzung getroffen. Sie musste zeitlich etwas vorgezogen werden, weil an dem geplanten Wochenende im September der Berlin Marathon stattfand.
Die Bundesfrauenvertreterinnen befassten sich an den beiden Tagen im Wesentlichen mit dem dbb Bundesfrauenkongress, der im April 2020 in Berlin stattfindet. Im Mittelpunkt dieses Gewerkschaftstags stehen die Neuwahlen der Vorsitzenden und der Geschäftsführung. Zudem gilt es wieder zahlreiche Anträge aus den Verbänden zu beraten und zu beschließen, um die verbandspolitische Zielrichtung für die nächsten fünf Jahre festzulegen.
Der dbb Bundesvorsitzende Uli Silberbach forderte in seiner Rede, dass die Strukturen in den Führungsgremien des dbb weiblicher werden sollten. Als Zeichen dafür wertete er, dass die Mitglieder der Hauptversammlung der dbb Bundesfrauenvertretung an der Fachtagung in Köln im Januar 2020 als Gäste des dbb teilnehmen werden.
Allerdings mahnte Silberbach, müssten sich auch die Strukturen der Gremien an der Basis verändern. Auch hier sei mehr Weiblichkeit gefordert.
Ein Gast bei dieser Sitzung war auch Daniela Behrens, Abteilungsleiterin im Bundesfrauenministerium (BMFSFJ). Sie ist gelernte Politikwissenschaftlerin und Journalistin und wurde jetzt Leiterin der Gleichstellungsabteilung. Daniela Behrens
bezeichnet sich selbst gerne als erklärte Netzwerkerin, die dafür arbeite, dass im öffentlichen Dienst in Führungspositionen Parität herrscht. Wenn nötig, so sagt Daniela Behrens, scheue sie auch nicht davor zurück, mittels Quoten dieses Ziel zu erreichen
Sie zitierte in diesem Zusammenhang Bundesfamilienministerin Frau Dr. Giffey:
„Mehr Frauen in Führung ist kein Verstoß gegen die Menschenwürde.“ Zum Abschluss ihrer Rede versicherte Behrens den Mitgliedern der Hauptversammlung, sie wolle die gute Zusammenarbeit ihrer Vorgängerinnen mit der dbb Frauenvertretung gerne aufrechterhalten.
Am Nachmittag des ersten Tages der Hauptversammlung wurde die bereits in der März-Sitzung begonnene Schreibwerkstatt mit Frau Paulick-Thiel fortgeführt. Ziel dieses Programmpunktes war es, die Frauenvertretungen durch die gemeinsame Erarbeitung praxisnaher Anleitungen für ihre Arbeit zu unterstützen und sie für die Antragsstellung beim dbb Bundesfrauenkongress fit zu machen.
Am zweiten Tag gab es viele interessante Berichte aus den Ländern. Außerdem widmete man sich weiteren Vorbereitungen für den Bundesfrauenkongress.
Aus dem Bericht der Geschäftsführung ist noch ein wesentliches Thema hervorzuheben, nämlich die Anerkennung von Kindererziehungszeiten für vor dem 1.1.1992 geborene Kinder von Beamt/innen – die sogenannte Mütterrente, die jetzt auch der Bund einführen wurde zudem, dass das Bundeskabinett am 3. Juli 2019 den Entwurf für ein Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz (BesStMG) beschlossen hat. Mit diesem Gesetz will der Bund das Besoldungs-, Umzugskosten- und Versorgungsrecht des Bundes an die geänderten Anforderungen des öffentlichen Dienstes besonders im Hinblick auf den demografischen Wandel und die Digitalisierung anpassen.
Die Worte der Vorsitzenden der dbb Bundesfrauenvertretung hierzu waren eindeutig:
„Nun hat der Bund seine Hausaufgaben gemacht – jetzt seid Ihr in den Ländern am Drücker.“ „Recht hat sie“, sagt Heidi Deuschle, die Vorsitzende der BBW-Frauenvertretung. Und sie versichert: “Wir sind dran.“
Heidi Deuschle