22. März 2023

Internationaler Frauentag 2023 – Frauenvertreterinnen aus BBW-Familie bei Festveranstaltung

Ein Plädoyer für die Gleichstellung von Frauen

  • Foto: BBW
    Im Landtag (von links): Claudia Grimm, Frauenvertreterin PHV; Stefanie Seemann MdL, frauenpolitische Sprecherin der Grünen; BBW-Landesfrauenvertreterin Heidi Deuschle; Julia Mayer, stellv. Vorsitzende bbw-jugend.

Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten. Und er will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.

Der Internationale Frauentag 2023 stand unter verschiedenen Mottos: So rückten die Vereinten Nationen mit ihrem Slogan „DigitALL: Innovation and technology for gender equality" Hemmnisse für Frauen in der digitalen Welt zu partizipieren, in den Vordergrund. Der Verein UN Women Deutschland stellte die Frage, wie unsere Welt aussehen könnte, wenn es keine Geschlechtergerechtigkeit mehr gibt. Und das Aktionsbündnis International Womens Day rief dazu auf, Geschlechtergerechtigkeit anzunehmen und zu ergreifen.

Dass der Tag unter drei verschiedenen Leitsätzen stand, verdeutlicht, dass es in vielen Bereichen noch keine Geschlechtergerechtigkeit gibt. Das wurde auch bei der Veranstaltung im Stuttgarter Landtag anlässlich des Internationalen Frauentags deutlich, bei der der Dokumentationsfilm „Die Unbeugsamen“ im Mittelpunkt stand.

Der BBW war bei der Veranstaltung gut vertreten. Anwesend waren die BBW-Landesfrauenvertreterin Heidi Deuschle, die Frauenvertreterin des baden-württembergischen Philologenverbands (PHV) Claudia Grimm und Julia Mayer, stellvertretende Vorsitzende der bbw jugend.

Landtagspräsidentin Muhterem Aras hatte die Gäste begrüßt und in ihrer kleinen Ansprache eindeutig Position zur Gleichstellung von Frauen und der Notwenigkeit von Chancengleichheit bezogen. Eindeutig war auch der Tenor der Diskussion mit der ehemaligen Landtags- und Bundestagsabgeordneten Dr. Renate Hellwig, die sich an die Filmvorführung anschloss: Es ist zwingend erforderlich, dass Frauen in der Politik und in unserer Gesellschaft als gleichwertige Partnerinnen anerkannt werden.

Der Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen““ aus dem Jahr 2020 berichtet über die mutigen, unerschrockenen Frauen in der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen eine von Männern dominierte Welt erkämpfen mussten. Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten sie ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung. Ein sehr spannender Film, der auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie hart die Frauen der Bonner Republik für ihre Rechte und gegen den entschiedenen und teils respektlosen Widerstand der Männer kämpfen mussten.

Vieles wurde seitdem erreicht. Klar ist aber auch: Es gibt noch viel zu tun. Beispiele dafür gibt es genug:

  • Nach 20 Jahr ist erstmals wieder der Frauenanteil im amtierenden Bundestag wieder gesunken und liegt gegenwärtig nur noch bei 31 Prozent.
  • Noch immer verdienen Frauen 21 Prozent weniger als Männer. Sie haben geringere Aufstiegschancen und die Familienarbeit bleibt meistens ihre Sache. Mütter arbeiten überwiegend in Teilzeit. In nur 9 Prozent der Familien sind beide Elternteile voll berufstätig.
  • Rückschrittliche Rollenbilder sind wieder auf dem Vormarsch und Frauen werden Ziel von Hasstiraden. Hier gilt es Einhalt zu gebieten.