Gewalt und Aggressionen gegenüber öffentlich Beschäftigten und wie insbesondere Frauen damit umgehen sollten, war nur eines der wichtigen Themen bei der Tagung der Frauenvertreterinnen im Verband der Arbeitnehmer der Bundeswehr (VAB), die in diesem Sommer in Freiburg stattfand. Versammelt hatten sich dort Frauenvertreterinnen aus acht VAB-Landesverbänden, um sich an zwei Tagen darüber auszutauschen, wie es um die berufliche Situation der Frauen im Bereich der Bundeswehr steht und um zu beraten, wie sich diese verbessern lässt. Wichtige Impulse dafür vermittelte Heidi Deuschle, die Vorsitzende der Landesfrauenvertretung des BBW, die auf Einladung der VAB- Bundesfrauenvertreterin Charlotte Fehrenbach an der Veranstaltung teilgenommen hat.
Heidi Deuschle berichtete über die Aufgaben der BBW-Landesfrauenvertretung und die Themen, die dieses Gremium momentan insbesondere beschäftigen. Genannt hat sie in diesem Zusammenhang unter anderem die Mütterrente für die Beamtinnen in Baden-Württemberg, die Gleichstellungsstrategie des Bundesfamilienministeriums, die Bundesfamilienministerin Giffey und Bundeskanzlerin Merkel gemeinsam Anfang Juli 2020 in Berlin vorgestellt haben, die Einführung von Quoten für Frauen in Führungspositionen und die erwünschte Aufwertung der Care Berufe, vor allem was die Bezahlung betrifft. Da die Frauenvertreterinnen die weiblichen Angestellten und Auszubildenden des privatisierten Bereichs der Bundeswehr vertreten, gab es während des Vortrags einen lebhaften Austausch. Sie haben aufgezeigt wie schwierig ein Fortkommen, eine Höherstufung in ihrem Arbeitsbereich und wie demotivierend der Verbleib über viele Jahre in der gleichen Entgeltgruppe ist.
Da der privatisierte Bereich im Verhältnis zur gesamten Bundeswehr einen personell kleinen Teil darstellt, sind die Möglichkeiten hier zu Verbesserungen zu kommen sehr begrenzt. Dabei sind die Arbeitsbereiche vielfältig, angefangen bei der Beschaffung, dem Sanitätsbereich, der Informationstechnik, Ausrüstung, Infrastruktur, dem Umweltschutz bis hin zum Bereich Dienstleistungen.
Der Anteil der weiblichen Beschäftigten im privatisierten Bereich der Bundeswehr liegt bei circa 40 Prozent, in der gesamten Bundeswehr bei 36 Prozent. Ein hoher Teil der Auszubildenden, nämlich 41 Prozent verlassen die Bundeswehr nach ihrer Ausbildung. Grund dafür sind häufig die Verdienstmöglichkeiten und die Tatsache, dass sie in anderen Verwaltungen zu besseren Konditionen angestellt werden.
Bei der Freiburger Tagung war auch der VAB-Vorstandsbereich vertreten, an der Spitze durch den Bundesvorsitzenden Herbert Schug sowie seine beiden Stellvertreter Thomas Zeth und Michael Bolte, die Bundesschriftführerin Nina Rosenbaum und den Bereichsvorsitzenden für Baden-Württemberg, Bernd Schneider.