29. Oktober 2021
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Tarifrunde TV-L 2021 – Protest in Calw

Botschaft an die Arbeitgeber: Gestiegene Lebenshaltungskosten berücksichtigen

Beschäftige des Finanzamts Calw sind heute (27.10.2021) auf die Straße gegangen, um die Blockadehaltung der öffentlichen Arbeitgeber in der Tarifrunde TV-L 2021 anzuprangern. Bei einer Kundgebung, zu der die Deutsche Steuergewerkschaft (DSTG) Calw unter dem Motto „Auch wir sind systemrelevant“ aufgerufen hatte, machten sie ihrem Ärger darüber Luft, dass die Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Gewerkschaftsforderung von 5 % als illusorisch bezeichneten, im Gegenzug aber auch in dieser Tarifrunde nicht bereit waren in die Verhandlungen mit einem Arbeitgeberangebot zu starten. Der Vorsitzender des DSTG-Ortsverbands Calw, Jörg Feuerbacher, brachte es auf den Punkt: „Wir fordern ein Tarifergebnis, dass die deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten (4,1%) berücksichtigt.“ Alles andere sei nicht zu akzeptieren, sagte Feuerbacher und verwies auf Hessen, wo mittlerweile immerhin ein Abschluss in Höhe von 4% erzielt wurde.

 

Vor diesem Hintergrund mahnte Feuerbacher, die Beschäftigten, die seit Jahren schon unter erheblichem Personalmangel zu leiden hätten und durch die Pandemie noch Zusatzaufgaben zu bewältigen haben „erwarten jetzt echte Wertschätzung und nicht nur schöne Worte“.

Kai Rosenberger, der Vorsitzende des BBW – Beamtenbund Tarifunion (BBW), wurde noch deutlicher: Nach den wiederkehrenden Lippenbekenntnissen während der Pandemie sei es jetzt an der Zeit, dass die öffentlichen Arbeitgeber „endlich ihr Personal nicht mehr als teuersten Haushaltsposten, sondern als wertvollste Ressource begreifen“. Im Übrigen mache es auch keinen Sinn den Personalmangel zu beklagen, gleichzeitig aber bei einer angemessenen Bezahlung für attraktive Arbeitsplätze zu knausern, sagte Rosenberger.

Seine Botschaft für die Verhandlungsführer der TdL ist deutlich: Die Beschäftigten in der gesamten Landesverwaltung erwarteten in der nächsten Verhandlungsrunde am 01. und 02. November ein ernsthaftes Angebot auf Basis der gewerkschaftlichen Forderung unter Berücksichtigung des Abschlusses in Hessen. Dieser sehe im Gegensatz zu den Vorstellungen der TdL keine Gegenfinanzierung der prozentualen Gehaltssteigerung durch „eine Neuinterpretation der Entgeltordnung“ vor.